›Neuer Anarchismus‹ in den USA
Seattle und die Folgen
Gabriel Kuhn
Die Proteste gegen das Treffen der Welthandelsorganisation in Seattle 1999 übten wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung gegenwärtiger US-amerikanischer Widerstandskultur aus. Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Entwicklung ist das Wiedererstarken einer anarchistischen Bewegung, die heute zu einem großen Teil die politische Dissidenz des Landes definiert. Der vorliegende Band präsentiert diese Bewegung anhand neunzehn individuell eingeleiteter und kommentierter Texte. Die Texte verbinden die Präsentation einflussreicher AutorInnen (Lorenzo Komboa Ervin, David Graeber, John Zerzan, Starhawk, Ward Churchill), Kollektive (CrimethInc., NEFAC, ALF/ELF) und Konzepte (Black Anarchism, Primitivismus, post-linke Anarchie, Postanarchismus, Freeganism) mit Darstellungen anarchistischer Alltagskultur (Evasion, Sascha Scatters Nachruf auf Brad Will) sowie Diskussionen um die Renaissance des Schwarzen Blocks (ACME-Kollektiv), Machoattitüden innerhalb der anarchistischen Szene (Rock-Bloc-Kollektiv), Segregationsprobleme sozialer Bewegungen (Elizabeth Martinez) und anarchistische Ökonomie (Michael Albert). Ein allgemeiner Einführungstext zur Geschichte des Anarchismus in den USA eröffnet den Band.