Newsflash Kunstkritik?
Wie die digitale Vernetzung und Verbreitung von Kunst neue Herausforderungen an die Kritik stellt
Ellen Wagner
Die Publikation zum Symposium »Newsflash Kunstkritik?« des Promotionsbereichs der HfG Offenbach ist nun erschienen. Herausgegeben wurde sie von HfG-Promovendin Ellen Wagner, gestaltet von Promovend Felix Kosok. Das von Ellen Wagner konzipierte Symposium widmete sich den neuen Herausforderungen an die Kritik durch die digitale Vernetzung und Verbreitung von Kunst.
Klappentext
Das Internet stellt einen umfassenden Nicht-Ort dar, an dem das Verhältnis von Kunst und Ware durch massenhafte Verbreitung von Reproduktionen immer undurchsichtiger wird. Unweigerlich stellt sich die Frage, ob es sich bei den online distribuierten Bildern überhaupt noch um Reproduktionen handelt oder um Versionen und Fragmente eines ›verstreuten Originals‹, das nur als ein Netz aus Bezügen zu erfassen ist. Verbreitet sich Kunst über soziale Netzwerke, Onlinemagazine usw., steigt mit ihrem Bekanntheitsgrad auch der Bedarf an kontextualisierender Erklärung und Vermittlung. Gleichzeitig ist jedoch zu beobachten, dass die Rolle der Kritiker_innen als Expert_innen, die über Einordnungen und Wertungen bestimmten Werken langfristiger Aufmerksamkeit verschaffen könnten, umso häufiger Ablehnung erfährt, je mehr sich die Kunst dem Populären zuwendet. Das Symposium Newsflash Kunstkritik? der Hochschule für Gestaltung Offenbach a. M. widmete sich der Frage, wie die Kritik einer Kunst begegnen kann, die sich über ihre Vernetzung im Analogen und Digitalen definiert und dabei häufig eine Grenzverwischung zwischen Kunst und Ware herbeizuführen oder zumindest in Kauf zu nehmen scheint. Wie verändert die wachsende Bedeutung bildbasierte Formate die Rolle des geschriebenen Textes für die kunstkritische Praxis? Wie werden Kunstwerke im Internet als installation shots präsentiert? Wie tief sollten Kritiker_innen in die Internetkultur eintauchen, um deren Bedeutung für die Kunst zu erklären? Muss sich Kunstkritik von der Kultur der sozialen Medien distanzieren oder sollte sie deren Strukturen vielmehr zu ihren eigenen Zwecken nutzen? Die insgesamt neun Beiträge in diesem Band nähern sich den Fragen nach den Herausforderungen an die Kunstkritik in post-digitalen Zeiten aus unterschiedlichen Richtungen und geben Anstöße für eine weitere Auseinandersetzung mit dem Thema.