Nicht weit von Atlantis
Roman
Víctor Álamo de la Rosa, Gerta Neuroth
Ein Segelboot treibt im aufgewühlten Meer vor Isla Menor, der kleinen Kanareninsel El Hierro. Das Problem ist nicht nur der Schiffbruch, nein, die Passagiere sind Leprakranke. Sie waren in Marokko aufgebrochen, um in Spanien Heilung zu suchen. Die Tücken des Meeres zerstören ihren Traum. Auf der Insel bringt man sie in eine von Land aus unzugängliche Lavahöhle. Die Angst vor Ansteckung geht um. Anselmo, ein portugiesischer Seemann, wird zur wichtigsten Bezugsperson der Kranken. Im Auftrag der Inselregierung versorgt er sie über das Meer mit Nahrung und Kleidung. Dabei begegnet er Marina, einer jungen Insulanerin, die sich bei der Rettungsaktion selbst infiziert hat und mit den Schiffbrüchigen in die Höhle verbannt wurde –
Zwischen Anselmo und Marina entsteht eine Liebe wider alle Vernunft, eine Liebe, die alle Hürden hinter sich lässt. Marina wird dem von der Einsamkeit getriebenen Seemann, der verzweifelt nach seinen Wurzeln sucht, zum sicheren Hafen, eine Zeitlang …
Víctor Álamo de la Rosa beherrscht vollendet die Klaviatur der Stimmungen des Leidens und der Leidenschaften. Er schuf einen Roman von überbordender Fantasie, mit kräftigem Inselkolorit und voller Gegensätze: drastisch und lyrisch, skurril und makaber, humorvoll und überaus spannend. Auch kennt er das Paradies, in dem alle zur Ruhe kommen: Atlantis, nicht weit von Isla Menor.
(P.S.: An manchen Stellen braucht der Leser, die Leserin starke Nerven.)