Nirgendwo in der Eifel
Roman
Carola Clasen
„… die Rückseite zeigte eine Wandkarte. Hellenthal, die Staumauer, der See und seine Buchten, ein Rundweg, das Ganze in einem einzigen großen, dunklen Waldgebiet. Kein Dorf weit und breit, nur ein schmutziger Fleck in Ufernähe hinter einer der Landzungen. Er fuhr mit dem Finger darüber. Die Stelle war rau. Hier war etwas weggekratzt worden, vielleicht mit einem Taschenmesser. Vor langer, langer Zeit.“
Der Buchhändler Magnus Faber will sich aus dem Leben stehlen. Aber wie bringt man sich am besten um, wenn man den Zurückbleibenden möglichst jegliche Unannehmlichkeit ersparen will? Er macht sich auf die Suche nach einem kleinen Ort irgendwo in der Eifel. Ein altes Gemälde, das einst seiner Mutter gehörte, weist ihm dabei den Weg, der sich immer mehr im Nirgendwo zu verlieren scheint: „Die Staumauer der Oleftalsperre bei Mitteldorf“. Mitteldorf? Wie kommt es, dass niemand diesen Ort zu kennen scheint? Als seine Suche schließlich ihr Ende findet, muss er feststellen, dass er dennoch nicht am Ziel angelangt ist, denn in Mitteldorf herrschen andere Gesetze und andere Regeln. Und diese muss er erst kennenlernen, bevor er seinen letzten Schritt tun darf.
Carola Clasen, die „Queen of Eifel Crime“, geht neue Wege. In „Nirgendwo in der Eifel“ verlässt sie ihr angestammtes Genre, den Krimi, und präsentiert eine herzerfrischend skurrile, streckenweise phantastische Erzählung, wie sie bisher in der Eifelliteratur nicht zu finden war. Sie schickt ihren Hauptdarsteller durch eine Reihe absurder Irrungen, und mit ihrem Vergnügen an der Grenzüberschreitung und ihrem bekannt feinen Humor macht sie es auch dem Leser leicht, ihr zu folgen.