No Mummy, No Papi Band 2
Die sechs Leben des Raju
Klaus L. Heitmann
„No Mummy, No Papi“ ist die unglaubliche aber wahre Geschichte eines indischen Straßenjungen, der dem Autor und seiner Frau vor fast einem halben Jahrhundert im Alter von ungefähr acht Jahren gewissermaßen auf ihrer Hochzeitsreise zugelaufen ist und den sie von der Straße weg in ihre Familie aufgenommen und in seiner Heimat aufgezogen haben. Geschildert wird darin das unvergleichliche biographische Geschehen, welches immer wieder neue dramatische Wendungen nimmt und durch die 10.000 Kilometer sowie die kulturelle Kluft, welche zwischen den Protagonisten lag, außerordentlich kompliziert wird. Das Buch wird auch die interessieren, welche allgemein etwas über das rätselhafte Land Indien erfahren wollen. Durch die persönliche Beziehung hat der Autor Einblicke in die unteren Schichten der indischen Gesellschaft erhalten, die einem Europäer normalerweise nicht möglich sind. An Hand der Kindergeschichte wird darüber hinaus mit allerhand Exkursen und Reiseberichten ein breites Panorama der indischen Gesellschaft und Kultur gezeichnet. Schlaglichter werden dabei immer wieder auf die komplizierte indische Geschichte nicht zuletzt der Kolonialzeit und auf das Verhältnis von Europa und Indien von der Antike bis heute geworfen.
Band 1 umfasst die euphorischen ersten drei Jahre dieser Jahrzehnte andauernden deutsch-indischen Geschichte, die viele als märchenhaft empfinden (Frauen lesen sie offenbar mit einem Taschentuch in der Hand). Darin zeichnen sich aber auch schon die späteren Turbulenzen ab, bei denen „no mummy“ und „no papi“ sich mal auf den Findling und mal auf die Finder beziehen wird.
Gegenstand von Band 2 sind die Ereignisse der folgenden sechs Jahre, darunter eine gemeinsame Reise durch das paradiesische Kerala, die wiederholten Besuche des Jungen in Deutschland und das komplizierte Bemühen, mittels Briefen sein Leben zu organisieren, seine Erziehung zu leiten und eine quasifamiliäre Beziehung aufrecht zu erhalten.