Nodium #8
Nodium ist die Zeitschrift des Alumni-Clubs Landschaft e.V. der Technischen Universität München.
Der Themenschwerpunkt orientiert sich am jährlichen Weihenstephaner Forum und ist in der achten Ausgabe dem Thema „Dialog Landschaft“ gewidmet.
Editorial: nodium#8 – Dialoge im Jubiläumsjahr 2016
„Die gartenbauliche Studienrichtung an der Technischen Hochschule München in Weihenstephan beschränkte sich bis jetzt auf die Fachrichtung Erwerbsgartenbau; seit dem Sommersemester 1956 wird sie nun auch auf Landespflege, Garten- und Landschaftsgestaltung ausgedehnt“, hieß es im September 1956 im Freisinger Tagblatt. „Professor [Carl] Ludwig Schreiber von der Technischen Hochschule Aachen wurde vom bayerischen Staatsminister für Unterricht und Kultus mit Wirkung vom 1. September 1956 als Ordinarius und Direktor des Instituts für Garten- und Landschaftsgestaltung an die Technischen Hochschule München in Weihenstephan berufen.“
Im Jahr 2016 jährt sich also die Gründung der „Landschaftsstudiengänge“ an der TU München zum sechzigsten Mal. Der Alumni-Club Landschaft mit seinen mittlerweile über 350 Mitgliedern ist selbstverständlich aktiv beteiligt, wenn beim 9. Weihenstephaner Forum im Oktober 2016 sowohl die Vergangenheit, als auch Gegenwart und Zukunft der universitären Lehre und Forschung im Bereich Landschaft an der TU München erörtert werden. Doch dazu mehr im nächsten nodium #9.
Im Mittelpunkt des aktuellen Heftes steht die von Professor Dr. Sören Schöbel-Rutschmann beim 8. Weihenstephaner Forum 2015 angeworfene Frage, wie der Dialog mit den Menschen über die Zukunft unserer Kulturlandschaft im regionalen Maßstab „auf Augenhöhe“ neu gestaltet werden kann. Mangelnde Partizipations- und inadäquate Informationsangebote, sowie die abstrakten, für Laien meist unverständlichen Planwerke vermitteln den Bürgerinnen und Bürgern immer stärker den Eindruck, an der Gestaltung ihrer alltäglich Lebensumwelt in regionalen Zusammenhängen nicht mehr teilhaben zu können. Folglich äußert sich die Angst vor dem Verlust von „schöner unverwechselbarer Landschaft“ vermehrt in massiven Protesten gegen jegliche Art von Großprojekten – und das selbst in jenen Fällen, bei denen die geplanten Eingriffe offensichtlich in Einklang mit dem Wunsch der Gesellschaft nach besseren Lebensqualitäten stehen. Nur wenn der „Dialog Landschaft“ in Zukunft gelingt, ist eine nachhaltige Umwelt- und Landschaftsentwicklung möglich – so lautet eine der zentralen Thesen, die es in nodium #8 zu diskutieren gilt. Wir freuen uns, dass viele renommierte Gastautorinnen und -autoren aus den Fachbereichen Landschaftsarchitektur, Städtebau und Urbanistik, Raum- und Umweltplanung sowie Ökologie ihre Diskussionsbeiträge beisteuern.