Null Uhr Managua
D.B. Blettenberg
Nicaragua ist dem Bürgerkrieg entronnen, jetzt will es Armut, Zerstörung und Perspektivlosigkeit vergessen, die Augen vor den Wunden verschließen, die der Kampf zwischen Diktatoren und Freiheitskämpfern aufgerissen hat. Längst sind die Ideale der Revolution bankrott, Raub, Mord und Plünderung stehen an ihrer Stelle. ‚Die Gewalt‘, sagt ein Nica, ‚zieht sich durch alles Leben – du wirst sie einfach nicht los.‘
Auch Max Nordmann begegnet ihr auf Schritt und Tritt. Eine Militäreskorte erschießt wie zum Spaß einen jungen Mann – die Ermittler, die den Fall aufklären sollen, stoßen auf eine Mauer des Schweigens. Ein ums andere Mal werden ehemalige Contra-Generäle hingerichtet aufgefunden, mit der Machete zerstückelt von einem Rächer, der sich Ruben Darío nennt. Überfälle, Todeskommandos und Entführungen gehören zum Alltag dieser Region.
In deutschen Regierungskreisen will man Genaueres wissen. Max Nordmann erhält den Auftrag nach Managua zu reisen und die Lage zu sondieren. Doch kaum vor Ort, gerät er in den Strudel dramatischer Ereignisse. Er ermittelt im Dschungel einer Stadt, in der die Uhren anders gehen – ein Köder, den Militärs und Geheimdienste, aber auch Desperados und brutale Banden im Auge haben …