OMA – Projekte
archplus 174
Diese Ausgabe stellt die großen Architekturprojekte der letzten Jahre vor: Die Niederländische Botschaft in Berlin, die Seattle Public Library, die Casa da Música in Porto und das Souterrain Projekt in Den Haag. Sie und vor allem das Hochhaus für das Chinesische Staatsfernsehen CCTV haben Alexander D’Hooghe dazu verführt, von einem “monumental turn” zu sprechen. Diese Redewendung beinhaltet in ihrer provokanten Verkürzung etwas, was vielleicht besser als “public turn” zu umschreiben wäre. Denn diese Projekte zeichnen sich allesamt dadurch aus, daß sie das Öffentliche in die Architektur zurückführen und die sie umgebende Stadt neu organisieren, worauf der Ausdruck “monumental turn” auch anspielt. Der öffentliche Charakter dieser Projekte ist jedoch nicht Selbstzweck. Vielmehr erwächst er aus der Überlagerung von zwei Strategien: der Weiterentwicklung des modernen Programms – unter diesem Gesichtspunkt sind sie die klassischen Beispiele einer projektiven Architektur, die den Plan als sozialen Kondensator ernst nimmt – und der “Einverleibung” avancierter und historischer Kulturtechniken in die Gebäude, die wiederum auf die Stadt zurückstrahlen.