Opernmetropole Dresden
Von der Festa Teatrale zum modernen Musikdrama. Ein Beitrag zur Geschichte und zur Ikonographie der Dresdner Opernkultur
Winfried Höntsch
Das wiedererstandene Opernhaus Gottfried Sempers scheint hinreichend in allen Farben beleuchtet und belichtet worden zu sein. Was aber wurde auf dieser Opernbühne im Laufe ihrer Geschichte gespielt? Wer hat komponiert, dirigiert, wer hat welche Partien gesungen? Winfried Höntsch stellt die Entwicklung der Dresdner Opernkultur von ihren Anfängen bis in die unmittelbare Gegenwart vor. Sie wird getragen von solchen herausragenden Persönlichkeiten wie Heinrich Schütz, Johann Adolf Hasse, Johann Gottlieb Naumann, Carl Maria von Weber, Richard Wagner, Ernst von Schuch, Richard Strauss, Fritz Busch, Karl Böhm und anderen. In der heutigen Zeit sorgten die Inszenierungen von Ruth Berghaus, Joachim Herz und Harry Kupfer für ein ständig größer werdendes internationales Interesse. Den hohen künstlerischen Rang der Dresdner Oper bestimmt nach wie vor die Staatskapelle; an ihrer Seite der älteste und heute einer der besten deutschen Opernchöre sowie ein profiliertes Sängerensemble. Der Autor verbindet den Blick auf diese herausragenden Leistungen mit der Darstellung ihrer Wurzeln, gibt dem gesellschaftlichen Umfeld und seinem Einfluss den nötigen Raum und beschreibt die Spielstätten. Da kein Bühnenwerk ohne seine Akteure denkbar ist, werden neben den Komponisten natürlich auch Sänger, Dirigenten und Regisseure vorgestellt. So ist es nicht verwunderlich, wenn fast 300 Abbildungen die Bedeutung des Szenisch-Optischen in der Operngeschichte unterstreichen und das Personenregister mehr als 700 Namen zählt. Ihre Ergänzung findet Höntschs Darstellung in einer ausführlichen Chronik der Dresdner Operngeschichte von den Anfängen im 15. Jahrhundert bis zum 13. Februar 1995, die Opernfreunden und Musikwissenschaftlern gleichermaßen willkommen sein wird.