Otto von Corvin in Bruchsal und Rastatt
Klaus Fischer
Otto von Corvin (1812–1886), der als preußischer Offizier diente, hatte 1835 seinen Abschied genommen, um als Schriftsteller und Publizist zu leben. Als Georg Herwegh im Frühjahr 1848 in Paris seine Deutsche Demokratische Legion bildete, um an der Seite Friedrich Heckers für Freiheit in Baden zu kämpfen, schloss Corvin sich begeistert an. Er musste für kurze Zeit in die Schweiz fliehen, kehrte aber schon im Jahr1849 ins Badische zurück, um als Chef des Generalstabs der Volkswehr Rastatt zu verteidigen – vergeblich: Er wurde zum Tode verurteilt und später zu sechs Jahren Haft im Zuchthaus Bruchsal begnadigt. Nach der Entlassung ging er nach Amerika. Und wieder war es das Militärische, das ihn dort einnahm: Als Sonderkorrespondent der Londoner ›Times‹ berichtete er aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg. In seinem Hauptwerk ›Erinnerungen aus meinem Leben‹ (1880) schildert er seine abenteuerliche Biografie.