Ovids Ars amatoria und Remedia amoris im Licht ihrer Rezeption
Rollenspiele erotodidaktischer Kommunikation
Jan Michael König
Der Liebesdichter Ovid fasziniert seit 2000 Jahren und hat mit seinem Œuvre zahllose weitere Schriftsteller inspiriert. Allerdings wurde dieses Fortleben bisher nur sporadisch untersucht. Jan König bietet in seiner umfangreichen Studie ein theoretisches Instrumentarium, mit dem sich literarische Rezeptionsformen präzise bestimmen lassen. Mit dessen Hilfe präsentiert er in einer reichhaltigen Echokammer Texte, die Ovids und weiterschrieben. König rückt die Wesenszüge der liebesdidaktischen Kommunikation durch Wegmarken aus der gesamten Wirkungsgeschichte in ein neues Licht. Er zeigt, wie die Rezeptionsdokumente unser heutiges Verständnis der ovidischen Texte vorprägen – und darüber hinaus, wo sie neue Perspektiven für die Beschäftigung mit seinen Liebeslehren eröffnen können. Denn sie sind nicht nur von zeitloser literarischer Brillanz, sondern stellen auch bis heute relevante Fragen nach sexueller Freiheit und sozialen Rollen der Geschlechter.