Papas Erben
Roman
Gabriel Chevallier, Roland Schacht
Als der nicht unvermögende Herr Ay, Kaufmann seines Zeichens und Familienvater, zu seiner heimlichen Geliebten will, ereilt ihn sein Schicksal. Es trifft ihn in Gestalt einer Blumenvase, die just dann von einem Fensterbrett auf die Straße kippt, als Herr Ay dort weilt. Man weiß sich mit diesem Todesfall erstaunlich gut abzufinden, Witwe wie Geliebte, seine Kinder wie auch die unschuldig zur Mörderin gewordene Vasenbesitzerin, sie alle verhalten sich so, wie man es bei derart tragischen Ereignissen erwarten kann. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, kommt das Klatschbedürfnis aller voll auf seine Kosten. Manch diskrete Sünde – schließlich hatte nicht nur Herr Ay etwas zu verbergen – hört auf, ein Geheimnis zu sein, zur Freude und Zufriedenheit männlicher wie weiblicher Tratschtanten.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)