Passagen
Dieter Hornig, Henri Michaux, Elisabeth Walther
„Passagen“, Texte aus den Jahren 1937–50, erstmals 1950 und danach, stark erweitert, 1963 in Paris erschienen, ist eine Sammlung von Texten über Malerei, Musik, über künstlerische Produktion – scharfe, bissige Gedankenbilder, die Michaux‘ Poetik im Kern enthalten.
Nach den Reisen durch die reale Geografie, nach den pseudoethnologischen Reisen durch imaginäre Länder und zeitgleich mit den in den Kriegsjahren entstandenen Exorzismen und den großen poetischen Texten entwickelt Michaux eine Poetik, die ihren Ausdruck im Band Passagen erhält.
Der Titel ist wörtlich zu nehmen: Immer geht es um Passagen, um Übergänge, vom Realen ins Irreale, von der Wahrnehmung zum Imaginären, von Affekten zu Erkenntnis. Michaux lieferte mit seinem seismografischen Schreiben eine Poetik des Fragments und der Diskontinuität, ohne vorschneller Literarisierung (‚Stil‘, ‚Eleganz‘, ‚Rhetorik‘) zu verfallen.