Pathologisch-histologisches Praktikum
Herwig Hamperl
Wer· dieses Büchlein mit Gewinn benutzen will, muß selbst einiges mitbringen: zunächst eine der Präparatesammlungen, wie sie in allen pathologischen Instituten entweder an die Studenten ausgegeben oder entliehen werden, und ein Mikroskop. Fast noch wichtiger sind aber gewisse grundlegende Kenntnisse der normalen Histologie. Zu ihrer Auffrischung mögen die kurzen Wieder holungen dienen, die jedem einzelnen Organkapitel vorangestellt sind. Weiter wird eine Kenntnis der allgemeinen und speziellen Pathologie vorausgesetzt, wie sie in entsprechenden Vorlesungen oder den gebräuchlichen Lehrbüchern vermittelt wird. Nur auf dieser Grundlage werden Zusammenhänge klar, die das im histo logischen Präparat Feststellbare mit dem klinischen und makro skopischen Bild einer Krankheit verbinden. Kurze diesbezüg liche Hinweise sind, wo es möglich war, in den Text eingeflochten. Wie hat nun der Lernende an ein solches histologisches Prä parat heranzugehen? Aus vielfacher eigener Erfahrung weiß ich, daß der Anfänger die Möglichkeiten, die ihm sein Mikroskop bietet, nur zum geringsten Teil ausnutzt. Entweder begnügt er sich damit, den Schnitt mit einer der schwachen Vergrößerungen durchzusehen und, wenn er zu einem Urteil (Diagnose) über die vorliegende Veränderung gelangt ist, ihn sofort beiseite zu legen.