Pathologisches Horten
Anne Katrin Külz, Ulrich Voderholzer
Pathologisches Horten ist eine psychische Störung, die zur Vermüllung der Wohnung führt und eine große Belastung für Betroffene und ihre Familien darstellt. Betroffene leiden unter einem unwiderstehlichen Drang, große Mengen an Besitztümern anzusammeln, und fühlen sich nicht in der Lage, sich von diesen wieder zu trennen, auch wenn sie keinen monetären Wert oder praktischen Nutzen besitzen. Anders als Zwangsrituale ist pathologisches Horten oftmals mit positiven Emotionen verbunden. Die Störung verläuft häufig chronisch und ist schwer zu behandeln.
Das Buch informiert über den aktuellen Stand der Forschung zur Beschreibung, Klassifikation, Epidemiologie, Differenzialdiagnose und zum Verlauf des pathologischen Hortens. Nach der Darstellung verschiedener diagnostischer Verfahren, werden kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt, die in den letzten Jahren – insbesondere von Gail Steketee – entwickelt wurden. Ziel der Behandlung ist es, gemeinsam mit dem Patienten ein effizientes System zur Ordnung und Organisation der Besitztümer zu entwickeln und die Widerstandsfähigkeit gegenüber „Verlockungen“ zur Anschaffung neuer Gegenstände zu trainieren. Zudem sollen ungünstige Überzeugungen in Bezug auf Besitztümer bearbeitet und die Patienten dazu angeleitet werden, sich den aversiven Gefühlen, die mit der Entscheidung zum Wegwerfen von Besitztümern verbunden sind, schrittweise zu stellen. Zahlreiche Arbeitsblätter und Fallbeispiele veranschaulichen das Vorgehen und unterstützen die Umsetzung der Behandlungsstrategien in die klinische Praxis.