Paul Dreyfuss. Heimat in Fehlfarben
Paul Dreyfuss, Fritz Franz Vogel
Das im Nachlass von Paul Dreyfuss (1901–1980) aus Zweisimmen gefundene Konvolut an Diapositiven zeigt an sich seine unmittelbare Heimat. Bei der teilweise über 60-jährigen, nicht optimalen Lagerung haben sich die Dias – es handelt sich um Aufnahmen aus der Frühzeit des Farbdiafilms Ende der 1930er-Jahre – jedoch verfärbt. Kratzer und Staub haben sich angesetzt, ausserdem beschädigte Bakterienfrass die chemischen Schichten. Gerade deswegen haben die Bilder eine besondere Anmutungsqualität: Sie sind in gewissem Sinne ein zufälliges Ergebnis, bei dem die Landschaft piktorialistisch wirkt. Der Herausgeber und Fotohistoriker Fritz Franz Vogel interpretiert diese Zufallslandschaften als pastoral-romantische Fotografie.
Das Buch seinerseits imitiert eine Diaschau, wie sie Paul Dreyfuss des öfteren seinem Publikum vorführte. Weitere S/W-Fotografien runden das noch nie publizierte Werk des Berner Oberländer Fotografen ab.