Pflegeversicherung
Allokative, meritorische und distributive Aspekte staatlicher Eingriffsmöglichkeiten
Oliver Sievering
Die wachsende Anzahl der Pflegebedürftigen und die daraus resultierenden Probleme waren Gegenstand langjähriger Diskussionen um die Notwendigkeit einer umfassenden Absicherung im Pflegefall. Gesellschaftsordnungen, die sich als Marktwirtschaft verstehen, basieren auf der Wertentscheidung, daß sich die Bereitstellung spezifischer Pflegeleistungen ausschließlich an den Präferenzen der Bürger zu orientieren habe. Dies kann am effizientesten über Märkte bewerkstelligt werden. Aufgrund dieser Wertentscheidung bedürfen staatliche Interventionen gemeinhin der besonderen Legitimation. Ziel der Arbeit ist es, anhand ausgewählter Problemstellungen zu überprüfen, inwiefern die Rolle des Staates, die er bei der Errichtung der Pflegeversicherung eingenommen hat, allokativ, meritorisch und distributiv zu begründen und zu rechtfertigen ist.