Platzhirsch & Scheunenfest
Zwei Romane in einem Band
Nicola Förg
Ein altes feudales Jagdhaus inmitten saftiger Weiden und dunkel wogender Tannen, die ihre nadelbehangenen Finger wie grüne Gespenster nach Irmi ausstrecken – märchenhafter könnte der Anblick kaum sein, wäre das Schneewittchen, das so friedlich im Schuppen liegt, doch nur eine schlafende Prinzessin und nicht die ermordete Gutsbesitzerin: Regina von Braun, bekannte Biologin, Jägerin und Forstwirtin, hatte sich mit ihrem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und ihrer großen Klappe nicht nur Freunde in der Region gemacht. Von der Auseinandersetzung mit ihrem Exfreund, einem Forstwirt und Großgrundbesitzer mit völlig anderen Ansichten, zeugt sogar eine Fernsehdebatte. Aber sind Abschusszahlen und fiese Wildereiwirklich Grund genug für einen Mord? Und was zum Geier hat das mit einem Tagebuch zu tun, das sich auf Reginas lange gut verstecktem Laptop befindet?
In der Brandruine einer Scheune werden in Unterammergau die Leichen zweier junger Frauen entdeckt. Die Rumänin Ionella hatte das alte Ehepaar gepflegt, dem der Bauernhof gehört. Ihre Freundin, eine junge Norwegerin, war als Au-pair in Deutschland. Ein Unfall? Fest steht jedenfalls, dass sie schon tot waren, als der Stadel Feuer fing. Und die Brandstelle hält noch eine weitere Überraschung für Irmi und Kathi bereit: In der Scheune lagerte eine Phosphorbombe! Die könnte den Brand ausgelöst haben, aber nun will sie natürlich niemandem mehr gehören. Sind die beiden Frauen einer Verkettung unglücklicher Umstände zum Opfer gefallen? Die Schafe und Ziegen waren gerade an diesem Tag nicht im Stadel, obwohl es draußen gestürmt und geschneit hat – wollte jemand einen Doppelmord vertuschen, aber die Tiere verschonen?