PNH – Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie von Röth,  Alexander

PNH – Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie

Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) ist die Folge einer erworbenen Mutation
in den hämatopoetischen Stammzellen. Die aus der mutierten Stammzelle entstehenden
Tochterzellen verlieren ihren Schutz gegenüber der Wirkung von Komplement und unterliegen
in der Folge einer verstärkten Lyse durch das Komplementsystem.
Klinisch äußert sich die PNH durch das Auftreten einer intravaskulären Hämolyse mit hämolytischer
Anämie und Hämoglobinurie. Weitere charakteristische Symptome sind u. a. eine
Zytopenie, eine oft ausgeprägte Fatigue sowie abdominelle Schmerzen, Dyspnoe und erektile
Dysfunktion. Viele Betroffene zeigen auch Nierenfunktionsstörungen sowie Thrombosen
sowohl des venösen als auch des arteriellen Gefäßsystems.
Ausprägung und Kombination der einzelnen Symptome sind äußerst variabel. Die Krankheit
kann schubartig mit Exazerbationen oder chronisch verlaufen, wobei die chronischen Verläufe
überwiegen. Ihre Prognose ist ohne eine spezifische Therapie relativ schlecht. Mehr als ein
Drittel der PNH-Patienten versterben innerhalb von 5 Jahren nach Diagnosestellung. Die mittlere
Überlebenszeit nach Erstdiagnose beträgt ca. 10 bis 15 Jahre. Haupttodesursache sind
dabei Thrombosen.
Die PNH gehört zu den seltenen Erkrankungen und steht somit nicht im Mittelpunkt des medizinischen
Interesses. Daher werden die Patienten häufig zu spät zum hämatologischen Spezialisten
überwiesen, so dass eine frühzeitige Diagnose mit adäquater nachfolgender Therapie
unterbleibt. Hinzu kommt, dass die therapeutischen Möglichkeiten bis in die jüngere Vergangenheit
beschränkt waren. Als einzige kurative Maßnahme kam nur die mit hoher Morbidität und
Mortalität verbundene Stammzelltransplantation infrage.
Durch den Einsatz moderner wissenschaftlicher Methoden wurde in den letzten Jahrzehnten
die Ätiologie und Pathogenese der PNH weitgehend aufgeklärt. Basierend auf den gewonnenen
Erkenntnissen konnte so ein neues therapeutisches Prinzip für die Krankheit entwickelt werden.
Heute lässt sich die durch die Mutation verursachte verstärkte Hämolyse durch Hemmung des
Komplementsystems mittels des monoklonalen Antikörpers Eculizumab beherrschen.
Im Einleitungskapitel dieses Buches gibt der Herausgeber, PD Dr. Alexander Röth, eine Übersicht
über die aktuellen Erkenntnisse zur Pathogenese, Diagnostik und Therapie der PNH. In den
darauf folgenden Kapiteln werden dann an ausgewählten Patientenfällen die Einsatzmöglichkeiten
des monoklonalen Antikörpers Eculizumab bei unterschiedlichen Manifestationen der
PNH von ausgewiesenen Experten dargestellt und diskutiert. Dies soll dazu beitragen, die Aufmerksamkeit
für die PNH in der medizinischen Fachwelt zu erhöhen sowie die Kenntnis über
ihre Diagnose und Therapie auf eine breitere Basis zu stellen.

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