post_PRESETS
Kultur, Wissen und populäre MusikmachDinge.
Johannes Ismaiel-Wendt
Populäres Musikmachen hat heute seltener etwas mit Holzschlitztrommeln oder Streichinstrumenten zu tun, sondern vor allem irgendetwas mit elektrischem oder digitalem Daten-Strom. Kulturalisierte und rassistische Repräsentationen sind damit als Probleme aber keineswegs automatisch aus zeitgenössischer Musikproduktion und auch nicht aus den MusikmachDingen herausgerechnet – im Gegenteil:
Johannes Ismaiel-Wendt zeigt, wie sich stereotype Voreinstellungen beispielsweise in Drum Machines, Digital Audio Workstations, Livelooping-Techniken, Urheberrechten oder in Erzählungen zur Geschichte von Electronic Dance Music ganz analog zu kolonialen und nationalen Denkrastern vererben.
An Schnittstellen von Popular Music, Media, Science and Technology sowie Postcolonial Studies beschreibt der Autor beklemmende Momente, die mit den verwaltungsähnlichen Strukturen, Automatismen und Gestaltungsimperativen populärer Musikgeräte, -Software oder -diskurse einhergehen. Innerhalb der vermeintlich starren Regulationssysteme sowie Standardisierungen des Denkens hört Ismaiel-Wendt aber auch produktiv knisternde Entgleitungen und alternative Operationen der Theoriebildung.****************Popular music-making today primarily involves electrical or digital data streaming. But problems of culturalised and racialised representations have not automatically been removed from contemporary music production or music making apparatus.
Stereotypical defaults are passed on for example in drum machines, digital audio workstations, live-looping technology and copyrights or in narratives of the history of electronic dance music, in a way that is analogous with national and colonial thought patterns..
At the intersection of popular music, media, science and technology and postcolonial studies, the author describes oppressive elements that accompany the quasi-administrative structures, automatisms and design imperatives of popular music machines, software and discourses.