»Potz Louis Harms & Candaze«
Texte zu Arno Schmidts »Die Schule der Atheisten«
Wolfgang Brandes, Armin Eidherr, Ulrich Klappstein, Heiko Postma, Jens Rusch, Heiko Thomsen
Hatte sich der Vorgängerband »Tellingstedt & der Weg dorthin« noch überwiegend mit dem »setting« der Rahmenhandlung der Schule der Atheisten befasst – dem Leben nach der fiktiven Katastrophe im Jahr 2014 –, so bilden die Beiträge dieses Bandes gewissermaßen das Gegenstück hierzu: Schwerpunktmäßig geht es um das aus Erinnerungsbruchstücken zusammengetragene längere Gedankenspiel des Protagonisten William T. Kolderup, also um die Schiffbruchs- und Inselgeschichte in der Binnenerzählung, die vom Zusammentreffen zweier Missionare mit drei ›Atheisten‹ handelt. Die Herausgeber betrachten die Schiffsepisode und die ›Robinsonade‹, die in der »Culisse v SPENSER=Island« spielt, als konsequente Fortsetzung des Schmidt’schen Leviathanismus, seiner Abrechnung mit dem christlichen Heilsversprechen in Gestalt einer umgekehrten Theodizee, die in einer ›Schule‹ des Atheismus mit eigenem poetologischem Wert und Aussagegehalt gipfelt.