Pragmatismus und Gemeinwesenarbeit
Die pragmatische Methode von John Dewey und ihr Beitrag zur Theorie und Praxis der Gemeinwesenarbeit
Patrick Oehler
Auslöser dieses Buches war die Frage nach einer philosophischen Grundlage für die Theorie und Praxis der Gemeinwesenarbeit; die Suche nach einem Referenz- und Bezugspunkt, der diese wandlungsfähige und lokal sehr unterschiedlich geprägte Arbeitsform im Innersten zusammenzuhalten vermag. Denn das äusserlich Sichtbare der Gemeinwesenarbeit repräsentiert sich so vielfältig, interdisziplinär und widersprüchlich – so zukunftsweisend und antiquiert zugleich! –, dass ihr innerer Zusammenhang im Prinzip verborgen bleibt. Ein fruchtbarer Anknüpfungspunkt ist dabei der Pragmatismus von John Dewey, der durch einen starken Theorie-Praxis-Bezug besticht. John Dewey kam nachweislich mit der Gemeinwesenarbeit in ihrer Entstehungszeit in Chicago in Berührung. Er war primär Philosophieprofessor, nebenbei aber auch praktizierender Pädagoge, Sozialreformer und gern gesehener Gast und Förderer im „Hull-House“, einer der Geburtsstätten der Gemeinwesenarbeit. Das Buch skizziert die bedeutungsvolle Beziehung zwischen dem Pragmatismus von John Dewey und der Theorie und Praxis der Gemeinwesenarbeit. Die pragmatistische Methode, als intellektuelle Haltung und als Denkinstrument, erhält in dieser Beziehung die Funktion, der Gemeinwesenarbeit einen theoretischmethodischen Bezugspunkt zu geben, der ihr verhilft, durch die Begründung und Hilfestellung bei ihrer Selbsterneuerung und Weiterentwicklung, sie zu einem Instrument des sozialen Fortschritts zu machen.