Pretend Reading: Vorschulkinder ‚lesen vor‘
Implizites Textwissen und Textproduktion am Ende des Kindergartenalters
Kristina Strozyk
Gängige Sprachförderkonzepte, die derzeit in Kindertagesstätten zum Einsatz kommen, konzentrieren sich primär auf die Förderung von Syntax und Wortschatz und sind häufig dialogisch ausgerichtet. Um bereits vorhandenes implizites Textwissen aktivierend herauszufordern, bietet es sich an, Kinder zu monologischen Textproduktionen anzuregen. Diesen Ansatz wählt diese Studie, in der Vorschulkinder aufgefordert wurden, ein ihnen bekanntes Bilderbuch ‚vorzulesen‘. Die Datenerhebung zu diesem als ‚Pretend Reading‘ bekannten Verfahren erfolgte in vier Durchgängen und in jeweils an das gezeigte Sprachhandeln der Kinder angepassten und modifizierten Settings. Die Auswertungsergebnisse machen deutlich, was für ein vielversprechendes Potential das Pretend Reading als Sprachfördermaßnahme zur Entwicklung früher Textkompetenz in sich trägt. Besonders hervorgehoben wird dabei die Rolle von Musterhaftigkeit für die eigene Textproduktion.