Produktions- und Kostentheorie
K.-P. Kistner
Das vorliegende Lehrbuch zur „Produktions- und Kostentheorie“ beruht auf Vorlesungen, die ich für Studenten der Betriebs- und Volkswirtschafts lehre an den Universitäten Bonn und Bielefeld gehalten habe. Die Produktions und Kostentheorie wird vorwiegend aus betriebswirtschaftlicher Sicht darge stellt, es wird jedoch versucht, ihre Beziehungen zur volkswirtschaftlichen Pro duktionstheorie aufzuzeigen und die formalen Gemeinsamkeiten beider An sätze herauszuarbeiten. Die ersten vier Kapitel behandeln die drei grundlegenden Ansätze der Pro duktions- und Kostentheorie, die neoklassische Produktionstheorie, die Ak tivitätsanalyse und die Theorie der Anpassungsformen. Es wurde versucht, die wesentlichen Aussagen aus möglichst allgemeinen Postulaten herzuleiten und die Beziehungen zwischen diesen Ansätzen aufzuzeigen. Die folgenden Kapi tel enthalten Ergänzungen und Weiterentwicklungen der neueren Produktions und Kostentheorie, insbesondere die betriebliche Input-Output-Analyse, die langfristige Produktions- und Kostentheorie und eine daraus hergeleitete Theorie der Kosten des Betriebsmitteleinsatzes sowie den technischen Fort schritt in der Produktionstheorie. Die Darstellung bedient sich mathematischer Methoden, beschränkt sich aber auf diejenigen Ansätze, die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften in ihrer mathematischen Grundausbildung vermittelt werden, insbesondere auf Grundlagen der Analysis, der linearen Algebra und der linearen Optimie rung. Um die mathematischen Anforderungen möglichst elementar zu halten, wurde bewußt auf mathematische Eleganz und Allgemeinheit verzichtet. So wurde bei der linearen Aktivitätsanalyse nicht, wie allgemein üblich, die Theo rie konvexer Kegel, sondern die Studenten der Wirtschaftswissenschaften ver trautere lineare Programmierung zugrunde gelegt. Auch wenn die Darstellung möglichst elementare mathematische Anforderungen stellt, so setzt sie den noch eine gewisse Vertrautheit mit formalen Argumentationsweisen und die Bereitschaft voraus, auch längere Beweisführungen nachzuvollziehen.