Protokolle der Aufklärung / Die Bürgergesellschaft
Ein Gegenentwurf zur Staatsgesellschaft
Dietrich Eckardt
Das zentrale Thema des hier vorliegenden Werkes ist die politische Macht. Es stellt die unterschiedlichen Machtstrukturen der beiden sozialen Gebilde Bürgergesellschaft und Staatsgesellschaft dar. Dabei steht die Vision einer Bürgergesellschaft im Vordergrund. Sie wird dem Naturrecht des Menschen (Menschenrecht) besser gerecht als die Vision einer – im Idealfall – optimal organisierten Staatsgesellschaft.
Mit dem Plädoyer für eine Bürgergesellschaft soll keine neue Gottheit zur Anbetung empfohlen werden. In gebotener Sachlichkeit werden die Bedingungen, Voraussetzungen und Möglichkeiten für den Aufbau einer solchen diskutiert. Eine Gottesanbetung ist eher dort zu finden, wo die derzeit bestehende Gesellschaftsform mystifiziert wird und wo aus der Tatsache, dass kaum jemand Anstalten macht, das menschliche Zusammenleben neu zu denken, geschlossen wird, dass mit ihm alles in Ordnung sei.
Der Aufbau einer wahrhaften und unverstellten Bürgergesellschaft ist heute möglich. Er ist möglich vor allem auf dem Fundament eines neu entwickelten Machtstrukturierungsmodells, dem Modell der kandi-datenfreien Persönlichkeitswahl. Dieses hier vorgestellte Wahlformat, das eine Reihe plebiszitärer Elemente enthält, erlaubt die Optimierung demokratisch beabsichtigter Gruppenstrukturen und verbannt die für heutige Gesellschaften typischen Demokratiedefizite.