PsychiaterSein
Karl Peter Kisker - Auswahl seiner Schriften
Wielant Machleidt, Torsten Passie, Dieter Spazier
Prof. Karl Peter Kisker (1926 – 1997) studierte Medizin und Psychologie und übernahm von 1966 bis 1991 den Lehrstuhl für Psychiatrie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Er war einer der wichtigsten Praktiker und zugleich Theoretiker der deutschen Psychiatrie, er prägte die Psychiatriereform der 70er und 80er Jahre ganz entscheidend mit. In seinem psychiatrischen Denken und Handeln seiner Zeit weit voraus, beherrschte er den Spagat zwischen praktischer Psychiatrie in der Institution und unmittelbarem, individuellem Begleiten des psychisch kranken Menschen. Seine Schriften vermitteln, was im Spannungsfeld von gesellschaftlich-politischen Zwängen und einem humanistischen Menschenbild Psychiatersein bedeutet. Mit dieser Veröffentlichung wird eine besondere Persönlichkeit gewürdigt.
»Die Zukunft wird einen gewandelten Typ des Psychiaters sehen und brauchen: weniger geheimnisumwittert, weniger selbstherrlich und mit ihren Patienten vermittelnd.« (1971)
Das Buch bietet ein Gegengewicht zu einer Medizin, die sich allzu sehr über Biologie und Technik definiert und den Menschen dabei aus den Augen verliert.
K. P. Kisker hinterlässt ein umfangreiches Werk, darunter »Dialogik der Verrücktheit«, »Mit den Augen eines Psychiaters« und zusammen mit v. Baeyer und Heinz Häfner »Psychiatrie der Verfolgten«, er zählte zu den Herausgebern des neunbändigen Standardwerkes »Psychiatrie der Gegenwart«.