Publizität von Abschlussprüferhonoraren bei kapitalmarktorientierter Unternehmen.
Zielsetzung und Wirkung der Regelungen im Bilanzrechtsreformgesetz.
Patrick Krauß
Wenn Unternehmen, die bei der letzten Jahresabschlussprüfung noch einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhielten, wenig später in Schieflage geraten, steht der Abschlussprüfer im Mittelpunkt öffentlicher und institutioneller Kritik. Die Kritiker sehen dabei vorrangig die Unabhängigkeit und Objektivität des Abschlussprüfers gegenüber dem zu prüfenden Unternehmen als gefährdet an. Seitens des Gesetzgebers wurden mit dem »Gesetz zur Einführung internationaler Rechnungslegungsstandards und zur Sicherung der Qualität der Abschlussprüfung (Bilanzrechtsreformgesetz)« Maßnahmen zur Stärkung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers umgesetzt.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich zunächst mit der Darstellung der gesetzlichen Maßnahmen zur Veröffentlichung von Abschlussprüferhonoraren (D, EU, USA). Darüber hinaus wird empirisch untersucht, in welcher Art und Höhe Unternehmen des Prime Standard der Deutschen Börse AG Honorare an deutsche Abschlussprüfer im Geschäftsjahr 2005 gezahlt haben. Mit Hilfe geeigneter Kennzahlen soll ein Einblick über die Höhe und Variabilität der Honorare für Prüfungs- und Beratungsleistungen gegeben werden. Darüber hinaus soll kritisch hinterfragt werden, ob die Ausgestaltung der gesetzlichen Bestimmungen ausreichend ist, um dem Bilanzleser ein Urteil über eine etwaige finanzielle Abhängigkeit des Abschlussprüfers zu ermöglichen. Eigene Vorschläge zur Offenlegung von Abschlussprüferhonoraren runden die Arbeit ab.