Rave Architekten 1960–2010
Wolfgang Schäche
Das Büro Rave Architekten gilt ohne Frage als eine Institution in Berlin. Es hat mit seiner vielschichtigen Arbeit maßgeblich die Architektur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mitbestimmt. Betrachtet man das komplexe Werk der Brüder Jan und Rolf Rave, spiegeln ihre Bauten gleichsam exemplarisch die wichtigen Etappen der Architekturentwicklung von den frühen 1960er Jahren – ab 1990 auch mit Roosje Rave – bis in die Gegenwart. Obschon sich die Raves in ihrem steten und beharrlichen Ringen um ein zeitgemäßes Bauen nie als Avantgarde betrachteten, offenbaren ihre Schlüsselwerke, wie das Krematorium Ruhleben, die ehemalige Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) am Fehrbelliner Platz oder ihre Bauten für die Internationale Bauausstellung Berlin 1979–1987 ihr sensibles Gespür für die relevanten baukünstlerischen Strömungen der an architektonischen Wandlungen so reichen letzten 50 Jahre. Insofern haben sie mit ihrem Werk, welches sich dabei jedweder modischen Attitüde verweigerte, ein gewichtiges Stück Architekturgeschichte geschrieben. Das Buch sucht diese Geschichte in Wort und Bild nachzuzeichnen und in signifikanten Werkbeispielen anschaulich zu dokumentieren.