Rechtsextremismus bei türkischstämmigen Minderheiten unter der Perspektive der aufsuchenden Jugendsozialarbeit
Aaron Lutz
Die Arbeit beleuchtet die rechtsextreme Bewegung der Grauen Wölfe in Deutschland unter der Perspektive des Arbeitsfeldes Streetwork und Mobile Jugendarbeit. Dabei wird der Fragestellung nachgegangen, welche Faktoren die Zuwendung türkischstämmiger Jugendlicher zur Bewegung begünstigen und welchen präventiven Beitrag das genannte Arbeitsfeld in diesem Kontext leisten kann, da in der Praxis der Sozialen Arbeit vermehrt zu beobachten ist, dass türkischstämmige Jugendliche Symbole der Szene zur Schau stellen und mit dieser sympathisieren.
Das Ziel dieser Arbeit ist die umfangreiche Darstellung der rechtsextremen Bewegung, sowie die Herausarbeitung von Push- und Pull-Faktoren, auf Grund derer sich türkischstämmige Jugendliche dieser Szene zuwenden. Weiter werden präventive Potentiale der Streetwork und Mobilen Jugendarbeit im Kontext mit türkischen Jugendlichen erörtert, mit welchen einer Affi-nität zur Szene entgegengewirkt werden kann. Die Fragestellungen werden dabei auf Grundlage verwendeter Fachliteratur diskutiert.
In der Arbeit wird festgestellt, dass Push-Faktoren in Diskriminierungs- und Marginalisierungserfahrungen bestehen, die ausschlaggebend zum Prozess der Re-Ethnisierung beitragen. Weiter werden diese in den Sozialisationsinstanzen der Jugendlichen gefunden. Diese werden durch Pull-Faktoren verstärkt, die in der vermittelten Ideologie und der Jugendarbeit der Vereine und Verbände der Szene liegen.
Streetwork und Mobile Jugendarbeit können in diesem Kontext auf primäre, sekundäre und tertiäre Präventionsmaßnahmen zurückgreifen, deren Potentiale in der Einzel-, Gruppen- und Gemeinwesenarbeit liegen.
Trotz seiner gesamtgesellschaftlichen Relevanz wurde das hier bearbeitete Thema, bisher von Politik, Sozialer Arbeit und Forschung weitestgehend außer Acht gelassen. Eine intensive Auseinandersetzung mit rechtsextremen Migrantenorganisationen in Deutschland und der Gründe, die zu einer Affinität Jugendlicher führen, ist dabei zu empfehlen.