Rede und Redenschreiben im Unternehmen
Rhetorische Leistungen empirisch untersucht
Claudia Gruhn
Von der Hauptversammlung bis zur Weihnachtsfeier ist die Rede vor allem in großen Unternehmen omnipräsent. Dies mag in gewisser Diskrepanz stehen zur fortschreitenden Digitalisierung von Medien und Kommunikationsformen. Es fragt sich: Welche Bedeutung hat die Rede (noch) für die Unternehmenskommunikation? Damit verbunden: Wie entsteht eine Rede unter den Bedingungen einer großen Organisation und welche Leistungen werden dabei erbracht?
Um sich möglichen Antworten anzunähern, wird im Buch ein induktiv-explorativer Ansatz gewählt. Ausgangspunkt bildet eine empirische Untersuchung aus Interviews mit 22 Redenschreibern, Rednern und Kommunikationsfachkräften in DAX 30-Unternehmen. Die Befunde dieser empirischen Erhebung werden in diesem Buch dargestellt und anschließend einer theoretischen Diskussion unterzogen. Auf diese Weise werden Brücken zur bestehenden Forschung geschlagen und neue Deutungshorizonte erprobt. Die Untersuchung verfolgt einen dezidiert rhetorischen Ansatz, integriert jedoch vielfältige Rückgriffe auf andere Disziplinen, wie die Forschung zur Unternehmenskommunikation oder Schreib- und Textproduktionsforschung.