Reise ins Nichts
Geschichte eines Erwachens
Pyar Troll
„Mein Haus, mein Boot, mein Swimmingpool, meine Erleuchtung!“ – Nein, sagt Pyar Troll, so ist es nicht. Erwachen ist kein Sahnehäubchen auf einem erfolgreichen Leben und auch kein Trost oder Ersatz für ein nicht so glückliches Leben. Es ist kein „das habe ich jetzt auch“, denn Wahrheit, Erwachen heißt NICHTS sein, nur sein. Pyar ist erwacht, ist NICHTS. Und doch führt sie ein aktives Leben als Ärztin in einer deutschen Großstadt, ist glücklich verheiratet, trinkt gerne ihren Wein und liebt es, zu lachen. Manchmal wie ein Krimi liest sich dieser Bericht eines Erwachens, und als ich ihn am Ende beiseitelegte, sah ich die Welt und mich selbst mit neuen Augen. Es ist soweit, sagte ich mir, alles, was wir in den sechziger- und siebziger Jahren über einen Quantensprung des Bewusstseins geahnt haben, findet Hier und Jetzt wirklich statt. Pyar ist eine von denen, die gesprungen sind, die es uns allen vormachen um uns dann zu sagen, dass wir alle schon längst da sind. Das haben wir schon öfter gehört, aber vielleicht noch nie so überzeugend, liebevoll, humorvoll. Immer wieder betont die Autorin auch, dass jeder Weg anders ist, jeder Weg unvergleichlich, und „die jeweiligen äußeren Umstände – Beruf oder Arbeitslosigkeit, Höhle im Himalaya oder geschäftiges Leben im Westen, Partnerschaft oder monastisches Leben, Gefängnis oder Freiheit – sind letztlich immer die richtigen, sind genau die Umstände, die DU brauchst, um aufzuwachen.“ Dazu Ja zu sagen bedeutet Hingabe an das was ist, und in dieser Hingabe lösen sich Zukunft und Vergangenheit auf. Hier und Jetzt. Beim Lesen hatte ich eine Ahnung davon, die mich auch jetzt noch nicht verlassen hat.