Repräsentationen des Globalen Südens im evangelischen Religionsbuch
Eine Thematische Diskursanalyse vor dem Horizont postkolonialer Theorien
Julia Henningsen
Religiöse Bildung im postkolonialen Kontext bedeutet ein Verlernen und Neulernen in Hinsicht auf Repräsentationen des Globalen Südens. Wie wird der Globale Süden im Religionsunterricht repräsentiert? Dieser Frage wird in der vorliegenden interdisziplinär angelegten Untersuchung am Beispiel des Schulbuchs „Kursbuch Religion“ nachgegangen. Als Analyseinstrumentarium dienen postkoloniale Theorien und verschiedene Aspekte des Repräsentationsbegriffs. Mithilfe der Thematischen Diskursanalyse werden Muster und Themenkomplexe auf synchroner und diachroner Ebene rekonstruiert und ausgewertet. Dabei fokussiert die Analyse drei Aspekte globalisierter Religion: globale Verantwortung, globales Christentum und globale Religionen. Schließlich werden didaktische Konsequenzen für postkoloniale Repräsentationen im Religionsunterricht gezogen. Damit leistet die Untersuchung einen weiterführenden Beitrag zur postkolonialen Aufarbeitung in der Religionspädagogik und auch in ihren Bezugsdisziplinen.