Retro-Games und Retro-Gaming
Nostalgie als Phänomen einer performativen Ästhetik von Computer- und Videospielkulturen
Ann-Marie Letourneur, Michael Mosel, Tim Raupach
Der Retro-Begriff erfreut sich in der zeitgenössischen Gameskultur einer enormen Beliebtheit. Die Verwendung des Präfix Retro steht dabei nicht selten in Verbindung mit einer nostalgischen Sehnsucht nach der Verfasstheit älterer Software- und Hardwaregenerationen. Der Diskurs um Retro-Games und Retro-Gaming beschäftigt sich aber längst nicht mehr nur mit ‚alten‘ Spielen. Inzwischen widmet sich eine neue Generation von Spieleentwicklern intensiv der Rekombination stilistischer und bedienkonzeptueller Merkmale: Pixel-Art-Grafik und ehemals beliebte Spielprinzipien erfahren auf diesem Weg eine mediale Wiederbelebung und werden somit für und durch eine neue Generation von Spielern im zeitgenössischen Erfahrungsraum aktualisiert.
Der vorliegende Sammelband vereint Beiträge, die sich dem äußerst vielfältigen und reichhaltigen Phänomen aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven widmen. Dabei werden nicht nur die Verfasstheit von Retro-Games oder deren Spezifika beleuchtet, sondern auch die Relevanz und das Potenzial des Phänomens für die zeitgenössische Gamingkultur. Das Buch ist reichhaltig bebildert und richtet sich nicht nur an Spieleforscher, sondern auch an erfahrene Spiele-Enthusiasten, die das Medium und seine Entwicklung schon länger verfolgen und sich für die facettenreiche Diskussion über Retro-Games und Retro-Gaming interessieren.