Rhetorik für den Ingenieur
Gerd Ammelburg
Rhetorik für den Ingenieur. – Diese Aussage impliziert eine Art Sonderbehandlung für eine spezielle Berufsgruppe. Unterscheidet sich denn deren Rhetorik, d.h. genaugenommen die Handhabung rhetorischer Ausdrucksformen und -mittel, so wesentlich von der Rhetorik anderer Berufe? Sehr generalisiert betrachtet sicher lich, wenn man die üblichen Kommunikationsgewohnheiten der I ngenieure analysiert. Ingenieure bedienen sich besonderer Symbole: Netzpläne, Tabel len, Grafiken, Zeichnungen u.a. Die Zeichnung ist die Sprache der Techniker! Unvergessen und verpflichtend ist für mich die ser Leitspruch aus meiner eigenen Ausbildung zum Ingenieur. Diese Art der Kommunikation mit Symbolen reduziert die verbale Kommunikation. Man versteht sich, ohne daß viel Worte gemacht werden. Aber Ingenieure, mit ihrer so ausgeprägten Fähigkeit zu abstrahieren, müssen sich als Manager, als Team mitglieder oder als Pädagogen auch auf Kommunikationspart ner einstellen, die andere Denkstrukturen repräsentieren, die z.B. die Gabe haben, in Analogien zu denken, die aber auch der Anschauung bedürfen. Wenn Ingenieure in ihrer Rhetorik keine Sprachbarrieren auf bauen wollen, werden sie sich zum Beispiel bemühen müssen, nicht nur Fachtermini zu vermeiden, sondern auch abstrakte Sachzusammenhänge anschaulich darzustellen. Ich selbst weiß, daß dies lernbar ist, und leite eine permanente Nutzanwendung aus dem ab, was ich einst in einem Rhetorik seminar bei Gerd Ammelburg gelernt habe. v Seit mehr als 20 Jahren kenne ich sein berufliches Wirken, mir ist sein gedankliches und instrumentales Konzept vertraut und ich bin – was mir noch wichtiger erscheint – von der erfolg reichen Umsetzbarkeit überzeugt.