Ricarda Huch in Freiburg
Jutta Bendt
Nur kurze Zeit lebte die Schriftstellerin Ricarda Huch in Freiburg. 1934 zog sie mit der Familie ihrer Tochter dorthin, bevor sie 1936 nach Jena umsiedelten. Jutta Bendt, Leiterin der Bibliothek im Deutschen Literaturarchiv Marbach, wirft ein Schlaglicht auf diese Jahre und das schleichende Eindringen der nationalsozialistischen Ideologie in die Alltagswelt. Ricarda Huch und auch ihr Schwiegersohn Franz Böhm, der am Freiburger Institut für Rechts- und Staatswissenschaften tätig war und Kontakt zu Walter Eucken pflegte, waren dem Regime gegenüber äußerst distanziert eingestellt. Auch in ihrer literarischen Tätigkeit sah sich die Schriftstellerin von der Zensur beobachtet. Das rege Korrespondenznetzwerk, das Ricarda Huch unterhielt, liefert spannende Einblicke in den politischen und sozialen Alltag im Freiburg der 1930er Jahre.