Robert Schad – Tanz
Peter Anselm Riedl, Bettina Ruhrberg
Titel wie „Subirat“, „Varull“, „Kender“ und „Zmorg“ lassen nicht unbedingt an Zeitgenossen denken. Und doch haben die Skulpturen von Robert Schad etwas Anthropomorphes an sich. Nicht in dem Sinne, dass vor dem inneren Auge konkrete Menschen entstehen würden, eher durch den besonderen Fluss der Linie, die Körper in Bewegung vorstellen könnte. Angesichts von Schads Stahlskulpturen, die aus einfachen Vierkantstäben aus Baustahl bestehen, der zerschnitten, zerteilt und in stumpfen oder spitzen Winkeln wieder zusammengeschweißt wird, möchte man von tanzenden Linien sprechen. Tatsächlich lädt der 1953 geborene Bildhauer immer wieder Tänzerinnen und Tänzer ein, auf seine Werke performativ zu reagieren. Mit ihrem neuen Standort, dem Park der orthopädischen Klinik Heidelberg, gerät der Aspekt des Anthropomorphen verstärkt in den Fokus. Robert Schad ist nicht der erste Künstler, der im Skulpturenpark Heidelberg seine Werke zeigt, zuvor waren hier Arbeiten von Fritz Wotruba, David Nash und Gisela von Bruchhausen zu sehen. „Ich habe den Anspruch, denjenigen, die der Skulptur begegnen, einen Impuls zu geben, um sich auf die Reise zu ihrer ureignen Assoziationswelt zu machen“, kommentiert Robert Schad die besonderen Ausstellungsbedingungen des öffentlichen Raumes. Der Band dokumentiert nicht allein Vorstudien dieser monumentalen Arbeiten und ihren Aufbau, er gibt auch einen Einblick in ihre faszinierende Entstehung in der Werkstatt.