Robert Schumann – das Spätwerk für Streicher
Band 2.
Andreas Meyer
Die große konzertante Geste und das selbstvergessene, um äußere Wirkungen unbekümmerte Spiel, die unheimliche Nachtseite der Romantik und das häusliche Glück im stillen Winkel – der späte Schumann bietet widersprüchliche Perspektiven und extreme, zuweilen „experimentelle“ Antworten auf Fragen seiner Zeit und seiner künstlerischen Existenz. Einen auffälligen Schwerpunkt im Schaffen der Jahre ab 1850 bilden Kompositionen für Streichinstrumente – Konzerte, Kammermusik, Bearbeitungen. Der späte Schumann entdeckt die „Farbe“ der Streicher gewissermaßen neu, unbekümmert um spielerische Konventionen und gattungsästhetische Erwartungen. Die Autoren dieses Bandes unternehmen eine Annäherung an dieses so faszinierende wie rätselhafte Werk, das infolge von Schumanns Erkrankung in Teilen zunächst nur zögerlich oder gar nicht veröffentlicht wurde. Thematisiert werden außerdem Fragen der Interpretation und der Schumann-Rezeption im 20. Jahrhundert.