Rodrigo Borgia – Der verkannte Papst
Gunter Pirntke
Bei aller Wut, die gegen die Borgia losschlug: Von der Kurie wurde Alexanders Amtszeit hinter vorgehaltener Hand als durchaus erfolgreich bewertet. Als Herrscher des Kirchenstaates hatte er sich ja durchaus klug gezeigt, das politische Gleichgewicht in Italien zwischen Frankreich und Spanien zu erhalten versucht, urteilen etwa August Franzen und Remigius Bäumer in ihrer Papstgeschichte. Für die Kirche allerdings, so ihre Bilanz, war sein Pontifikat dennoch „ein Unglück“.
Das Buch zeigt Hintergründe zum Wirken von Rodrigo Borgia als Papst Alexander VI. auf, setzt sich mit den Filmserien „Borgia“ auseinander, betrachte seine Frauen, Kinder, Gegner und Chronisten und analysiert nüchtern das Leben und Handeln des Kirchenfürsten auf. Bisher nicht bekannte Texte und Bilder runden das Buch ab.
Rodrigo Borgia als Papst Alexander VI. war weder besser noch schlechter als seine Vorgänger und Nachfolger. Warum man ihn gerade sich als Sündenbock für die Katholische Kirche ausgesucht hat, weiß keiner so recht. Da hätte man doch heute eine reichere Auswahl bei den vielen Kinderschändern in der Soutane.