Roland Martin
Retrospektive
ROLAND MARTIN
Retrospektive
Wie kein anderer prägt Roland Martin (geb. 1927 in Tuttlingen) das Kunstleben und Erscheinungsbild der Stadt Tuttlingen. Der Bilderhauer, der seine Ausbildung in der unmittelbaren Nachkriegszeit an der Bernsteinschule sowie an der Kunstakademie Freiburg absolviert hat, ist bekannt durch seine zahlreichen Werke im öffentlichen Raum, nicht nur in Tuttlingen, sondern auch im Olympischen Dorf in München, in San Francisco und in Mexico City. Begonnen hat er als junger Künstler mit der Formensprache der Abstraktion. So schuf er beispielsweise aus vielen Schichtungen bestehende Raumsäulen, die mit ihrer Drehung und ihrem facettierten Licht-Schatten-Spiel für Dynamik und Entfaltung im Raum stehen. Auch amorphe Figurengruppen und Reliefs aus Gips, Beton und Bronze gehörten zu seinen frühen Arbeiten. Die radikale Wende – weg von der Abstraktion, hin zum Figürlichen – vollzog sich am Ende der 1970er Jahre. Seither steht ganz klar der Mensch – als typisch feingliedrige, kleine bis lebensgroße Bronzefigur – im Mittelpunkt seiner Arbeit. Für diese hat er in neuerer Zeit – als Sinnbild für den Ort des Lebens – das Gestell oder Gerüst erfunden, auf dem die Menschen – je nach Lebenslage – in die Höhe streben, innehalten, nachdenken, herunterschauen, sich verzweifelt festhalten oder abrutschen. Die Tuttlinger Ausstellung zeigt einen repräsentativen Überblick aus dem Werk des Künstlers von seinen Anfängen in den 50er Jahren bis heute.