Rote Erde – weißes Gras – Zweimal zurück – 3
Mein Nomadenleben in zwei Welten
Günther Döscher, Luisa Natiwi
BAND 3 – Zweimal zurück
Nach der Kindheit als Hirtenmädchen, bringt ein Hyänenbiss die Wende in Natiwis Leben. Missionare, die ihr Leben retten, sorgen auch für schulische Bildung. Sie wird die erste Lehrerin ihres Nomadenstammes im Nordosten Ugandas (Band 1: Eine Karamojong!). Sie erkrankt an Bronchitis – oder ist es Rindertuberkulose? Das macht sie zur gemiedenen Person. Ein deutscher Journalist empiehlt ihr eine kostenlose Therapie in Deutschland.
Im Dezember landet sie in Frankfurt (Band 2: Lernen Leben Lieben) in der Welt der Weißen – und so ist die verschneite Landschaft „Weißes Gras“. Nach der Genesung raten ihr neue Freunde zum Bleiben, um so dem Diktator Idi Amin zu entgehen. Sie erlebt den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands aus der Perspektive einer Afro-Nomadin. In ihrer „naiven“ Sicht werden Unterschiede deutlich. Ein junger Assistenzarzt aus Uganda wird ihr Ehemann. Von einer Reise nach Uganda kehrt er mit seiner Mutter, die mit der Brautwahl ihres Sohnes nicht einverstanden ist, zurück – und er hat eine Tochter bei sich, von der er nie zuvor etwas sagte. Von einer späteren Reise nach Uganda kehrt er nicht zurück. –
Allein mit drei Kindern weiß Luisa Natiwi keinen anderen Rat. Sie reist ihrem Mann hinterher, nachdem sie erfuhr, dass er ein Militärkrankenhaus in Kampala leitet. Doch sie ist nicht willkommen – weil sie eine Karamojong ist, jenem Volk, das nicht im grünen Süden lebt und wegen ihrer einfachen Lebensverhältnisse verachtet wird. Im Untergrund entwickelt sich ein Bürgerkrieg, den Luisa in ihrer gespaltenen Familie erlebt. Ein Attentat auf ihren Mann wir ihr angelastet. Ihre erfolgreich gestartete Selbständigkeit scheitert an den Verhältnissen im chaotischen Land. Eine deutsche Freundin, die selbst das Glück in Afrika fand, hilft ihr bei der Flucht zurück nach Deutschland.
In der Gesamtheit des biografischen Romans – der ebenso im Genre Sachbuch seinen Platz hat – wird Ostafrika und Deutschland im Zeitraum der 50er bis in die 80er Jahre erfasst. Das Leben ist ein Kampf, in dem der Fortschritt zu oft an der Brutalität scheitert, mit der jeder für sich den Sieg will.
Heute lebt Luisa Natiwi in Hamburg, ihre Kinder haben interessante Berufe – und sie selbst lässt keine Chance vergehen, mit der von ihr gegründeten Hilfsorganisation „Zebracrossing e.V.“ ein Schulprojekt in Karamoja Schritt für Schritt weiter auszubauen.