Ruth Denison
Pionierin des Buddhismus Weltbürgerin aus Ostpreußen
Hilke Bleeken, Sandy Boucher
Ruth Denison ist eine der ersten buddhistischen Lehrerinnen im Westen.
Vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland geboren, überlebte sie Bombenangriffe, Granateneinschläge, Armut, Krankheit und Verletzung. Dann, mit Ende dreißig, Anfang vierzig emigrierte sie in die USA, und es begann für sie eine zweite harte Schule: Sie lernte bei den bedeutensten spirituellen Lehrern der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts in Indien, Burma, Japan und den Vereinigten Staaten und ging daraus als autorisierte Lehrerin hervor.
Ruth brachte einen weiblichen,körperbezogenen ansatz in die buddhistische Praxis ein, als dies noch radikal und subversiv war. Sie leitete das allererste buddhistische Frauen-Retreat und wurde für Frauen ebenso wie für ihre zahlreichen männlichen Schüler, eine bedeutende und starke Lehrerin. Sie führte Bewegungsübungen und Techiken der Sensory Awareness in die buddhistische Meditationspraxis ein und schockierte damit die eher traditionell Praktizierenden, während viele ihrer Schülerinnen begeistert waren.
Dreißig Jahre lang hat sie an vielen Orten in den USA und in Europa unterrichtet und Menschen dabei unterstützt Meditationszentren in Kanada, Deutschland, Massachusetts und Kalifornien aufzubauen. Und wie häufig bei Erneuerern der Fall: Heute wird Ruth von denjenigen zutiefst respektiert, die sie einst ausgrenzten.
In Ostpreußen geboren, ließ sich Ruth Denison in jungen Jahren vom Nationalsozialismus verführen, musste nach dem Krieg Vergewaltigung und Vertreibung erleiden und immigrierte schließlich in die USA. Dort macht sie sich gemeinsam mit den jungen Rebellen ihrer Zeit wie Aldous Huxley, Jack Kerouac und Allan Watts auf die Suche nach neuen Wegen der Selbsterfahrung und spirituellen Befreiung.