Sage es niemandem, sonst…
Der jahrelange Weg einer Psychotherapie zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Karlotta Pauly
Um eine massive Angststörung zu überleben, begann ich eine Therapie. Nach und nach kamen immer mehr schlimme Erinnerungen ans Licht, die ich einordnen musste. Aber die Angstzustände und die Panikattacken blieben. Die Zeiten zwischen den Therapiestunden waren oft schwer auszuhalten. Ich schrieb alles auf, um meine Seele zu entlasten. Eines Tages kam dann das völlig verdrängte Erlebnis des Missbrauchs als Vierjährige in mir hoch. Die Bilder des Täters kamen etwas später, Ich schrieb und schrieb, um das alles aushalten zu können, denn zu den Bildern kamen die entsprechende Sprache und Bewegung. Ich schrieb Briefe, Gedichte, Dialoge. Ich schrieb mich zurück ins Leben.