Sage es niemandem, sonst… Alle Gedichte
Der jahrelange Weg einer Psychotherapie zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Karlotta Pauly
Ich habe eine Kindheit durchlaufen, die ich für normal hielt. Mein Leben als Kind wurde bestimmt durch die ständige Sorge um meine Mutter und einen alkoholabhängigen Vater.
Dass meine Kindheit natürlich nicht normal verlaufen ist, entdeckte ich aber erst mit einundfünfzig Jahren. Eine unerklärliche Angst quälte mich Tag und Nacht, sie nahm mir die Luft zum Atmen. Kurz vor dem Ersticken führte mich mein Weg in die Praxis einer Ärztin, die auch Psychotherapeutin ist. Ich fühlte mich dort vom ersten Augenblick an wie in eine warme Decke gehüllt und getragen in meiner Angst. Die Therapeutin führte mich von Therapiestunde zu Therapiestunde und half mir, zu ertragen, was ich in unseren Gesprächen entdeckte. Ich entdeckte, dass ich ein ungewolltes Kind war. Und ich entdeckte die Bilder mit einem Mädchen von etwa 4 Jahren, das sexuell missbraucht wurde.
Das Lesen eines Gedichtes, das mich sehr berührt hatte, setzte meine Gedanken in diese Richtung und meine Finger am Computer in Gang.
Ich fing an Gedichte zu schreiben.