Samenkörner zur Meditation
Der zwölfjährige Jesus. Hirtengebet - Inklusenregel. Dt. /Lat.
Hildegard Brem, Aelred von Rievaulx, Josef Schwarzbauer
Der vorliegende Aelredband im Rahmen der Quellen und Studien zur Zisterzienserliteratur beinhaltet drei wichtige Traktate des englischen Zisterzienserabtes aus dem 12. Jahrhundert in zweisprachiger Ausgabe lateinisch-deutsch mit ausführlicher Einleitung und umfangreichen Anmerkungen.
„Der 12-jährige Jesus im Tempel“ gibt Einblick in die Art und Weise, wie die Zisterzienser des 12. Jahrhunderts Bibelmeditation einübten und lässt uns zugleich die persönliche und herzliche Beziehung Aelreds zu den biblischen Gestalten erkennen. Dagegen lässt die Inklusenregel, die Aelred für seine eigene Schwester schrieb, Rückschlüsse zu, welche Schwerpunkte der Abt aus Rievaulx im geistlichen Leben setzte. Zeitlos kostbar in diesem Werk ist vor allem der dritte Teil, der eine konkrete Meditationsanleitung darstellt. Sie hat die Geschichte der abendländischen Spiritualität mitgeprägt, da sie weite Verbreitung fand und über Ludolph von Sachsen sogar das Exerzitienbüchlein des hl. Ignatius von Loyola beeinflusst hat.
Die mittlere, kürzeste Schrift des Zisterzienserabtes ist die sogenannte „Oratio pastoralis“ – das „Hirtengebet“. Hier begegnen wir Aelred in seinem eigenen persönlichen Beten, wie er als Vater seines Klosters alle seine Sorgen und alle seine Mitbrüder Gottes gütiger Führung anvertraute. Diese sehr persönlichen Worte von zeitloser Schönheit und Tiefe dürften sich auch heute noch als vorzügliche Anregung für das eigene Gebet eignen.