Scared yet?
Angst in amerikanischen Fernsehserien der Postmoderne
Fabian Schwarz
Fernsehen macht Angst. Nicht nur die ausgestrahlte Programmqualität ist bisweilen zum Gruseln. Auch bei den Inhalten selbst setzen die Programmmacher gezielt auf Urängste. Schließlich sind Sorge, Schrecken und Panik so alt sind wie die Menschheit selbst und wurden seit jeher in der Kunst aufgegriffen und verarbeitet. Eine markante Zäsur auch in der Fernsehlandschaft ist der 11. September 2001. Die Terroranschläge haben das kollektive Bewusstsein der USA tief verwundet und ließen es bis heute gezeichnet zurück. Fabian Schwarz berichtet mit großer Affinität zum Thema, welche Rolle Angst in amerikanischen Fernsehserien vor diesem Ereignis spielte, vor allem aber, wie sich die Serienlandschaft nach 2001 dadurch verändert hat. So unangenehm die Empfindung von Angst eigentlich ist: Sie wurde und wird immer wieder gekonnt zur Unterhaltung, aber auch zur Manipulation der Zuschauer eingesetzt. Serien wie „Lost“, „The X-Files“, „Twin Peaks“, „24“ und sogar scheinbar harmlose Nachbarschaftsgeschichten wie „Desperate Housewives“ nutzen sie konsequent. Unweigerlich erwächst aus dieser Beobachtung die Frage: Hilft das Fernsehen dabei, Angst zu bewältigen, oder schürt es sie nicht eher noch?