Schiller, Schubart und der Hohenasperg
Wolfgang Ranke
Im November 1781 besuchte der junge Friedrich Schiller den Dichter, Musiker und Journalisten Christian Friedrich Daniel Schubart auf der Festung Hohenasperg, wo dieser seit Januar 1777 gefangen gehalten wurde. Ohne Urteil und Prozess 10 Jahre lang inhaftiert, war Schubart das berühmteste Opfer der Willkürjustiz des Herzogs Carl Eugen. Schillers Besuch auf dem Hohenasperg führte ihn an einen Ort, den er selbst zu fürchten hatte, und zu einem Dichter, dem er manche Anregung verdankte. Von Schubarts ›Fürstengruft‹ inspiriert, schrieb Schiller noch in seiner Stuttgarter Zeit das Gedicht ›Die schlimmen Monarchen‹, das als Replik auf Schubart gelesen werden kann. Dessen Schicksal vor Augen, verließ Schiller im September 1782 den Einflussbereich des Herzogs. In seinem Trauerspiel ›Kabale und Liebe‹ rechnet er dann endgültig mit den Zuständen im Herzogtum ab.