Schimpfkunst
Die Bestimmung des Schreibens in Thomas Bernhards Prosawerk
Nikolaus Langendorf
Das Schreiben ist in Thomas Bernhards Prosawerk das Maß aller Dinge. Gelingt es den Figuren, ihre Leidenserfahrungen zu Papier zu bringen, so besitzen sie zugleich die «Zauberformel», mit deren Hilfe sie der «schlechtesten aller Welten» entkommen. Und umgekehrt treibt das Scheitern des Schreibens die Bernhard-Figuren in eine Ausweglosigkeit, von der düstere Metaphern künden. In diesem Spannungsfeld steht diese Untersuchung, die der erwähnten «Zauberformel» auf die Spur zu kommen, mithin herauszuarbeiten versucht, worin die Gründe des gelingenden und des scheiternden Schreibens – und damit Lebens – in Bernhards Texten bestehen.