Schönbergs Oper „Moses und Aron“
Analyse der diastematischen, formalen und musikdramatischen Komposition
Christian Martin Schmidt
Dieses Buch konzentriert sich auf die Musik von Schönbergs „Moses und Aron“; es stellt damit den Versuch dar, eine Lücke im Schrifttum über die Oper, das zumeist nur das Libretto und dessen philosophisch-religiöse Ausrichtung behandelt, zu schließen. Thematisiert werden die Tonhöhenorganisation, die formale Disposition sowie deren Bedeutung für das Musikdrama (z.B. Modifikation der Leitmotivtechnik, Verhältnis zwischen musikalischer Form und formaler Anlage des Librettos).
Der erste Teil gibt einen Überblick über die methodischen Verfahrensweisen der Arbeit und die kompositionstechnischen Voraussetzungen ihres Gegenstandes, fasst aber zugleich die Ergebnisse zusammen, zu denen der zweite Teil in detaillierten Einzelanalysen gelangt. Im Vordergrund steht die Erkenntnis der konstruktiven Prinzipien der Zwölftonkomposition in Vertikale und Horizontale, wobei bislang unerkannte Kompositionstechniken Schönbergs gezeigt werden können.
Die Darstellungsform will Ergebnisse der amerikanischen Musikforschung in das hierzulande gängige Repertoire der Zwölftonanalyse einführen; die Durchleuchtung des gesamten Tonsatzes ergibt eine umfassende Beispielsammlung zu Schönbergs „Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“.