Schule und Gesellschaft um 1800
Der Schulbesuch in der Helvetischen Republik
Michael Christian Ruloff
Der Schulbesuch in der Schweiz um 1800 ist besser als bisher
angenommen – auch das „katholische Mädchen vom Land“ ging zur
Schule.
Über Entstehung und frühe Entwicklung der Institution Schule und des
Schulbesuchs in der Schweiz ist – trotz des großen öffentlichen Interesses
– erstaunlicherweise relativ wenig bekannt. Mit seiner Forschung zum
Schulbesuch leistet Michael Ruloff einen wichtigen Beitrag zur Einschätzung
des gesellschaftlichen Stellenwerts der Schule um 1800.
Herzstück der Untersuchung des Besuchs der Schule ist die Erhebung
einer Stichprobe mit gut 100 Gemeinden und ihren rund 126 Schulen. Mit
Hilfe einer quantitativen sowie einer qualitativen Analyse werden Schulbesuchswerte
errechnet, verglichen und interpretiert. In einem weiteren
Schritt wird in ausgewählten Dörfern und Städten auf die Schulwirklichkeit
vor Ort eingegangen und schließlich wird eine These zum Besuch der
damaligen Schule diskutiert: Der Schulbesuch war abhängig von lokalen
Faktoren wie der Erreichbarkeit der Schule, der Identifikation in der
(kommunalen) Gesellschaft mit dieser Schule sowie der finanziellen Lage
der Schulgemeinde.