„Seht her auf dies Gemälde und auf dies…“ Zum Umgang mit Bildern aus John Boydells Shakespeare Gallery
Frauke Reitemeier
Im Jahre 1789 eröffnete der britische Kupferstecher und Kunsthändler John Boydell (1719-1804) in London die „Shakespeare Gallery“: Mehr als 160 Gemälde nach Szenen und Figuren der Dramen William Shakespeares, die im Auftrag Boydells von renommierten Künstlern angefertigt wurden, machten seine Galerie nicht nur zu einem Zentrum des literarischen und künstlerischen Lebens in London, sondern sollten auch die Shakespeare-Illustration des gesamten 19. Jahrhunderts maßgeblich prägen. Die Göttinger Universitätsbibliothek erhielt die von Boydell herausgegebene gleichnamige Serie großformatiger Reproduktionsstiche als Geschenk des britischen Königs Georgs III. Der Prachtband zählt seither zu den besonderen Schätzen der Bibliothek. Zur Jahreswende 2007/2008 zeigte die Ausstellung „,Seht hier, auf dies Gemälde, und auf dies.‘ – Bilder aus John Boydells Shakespeare Gallery“ im Historischen Gebäude der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen Illustrationen der „Shakespeare Gallery“ zu vielen der Dramen Shakespeares. In diesem Band sind die wichtigsten der Vorträge des Rahmenprogramms zur Ausstellung versammelt, das die intensive Rezeption des Dramatikers an der Göttinger Universität, in Deutschland wie international beleuchtet.